1.084 Streuobstbäume bewilligt
Bayernweiter Vorbildcharakter: 263 Bürgerinnen und Bürger haben bei dem Programm „Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal“ mitgemacht. Mit insgesamt 1.084 beantragten Bäumen wurde das ursprünglich bereits ambitionierte Ziel der ILE Holzland-Inntal von 800 Bäumen damit weit übertroffen. Vor Kurzem bewilligten die dafür zuständigen Ämter für Ländliche Entwicklung Oberbayern und Niederbayern die Anträge. Nun erfolgte die symbolische Übergabe der Bewilligungen an die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden und deren Umsetzungsmanagerin.
„1.084 Bäume, das ist ein wirklich tolles Ergebnis“, so der Tenor der Verantwortlichen des Projektes. „Das Projekt ‚Streuobst für alle – verwurzelt in der ILE Holzland-Inntal‘ fördert die Streuobstbäume zu 100 Prozent. Zudem ermöglicht es die Pflanzung von Bäumen auch in Privatgärten und bietet den Bewerbern fachliche Unterstützung auf lokaler Ebene“, so Stephanie Lambert, Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal und Initiatorin der Aktion. „Das macht unser Programm so besonders.“
Das Konzept
Neben der Organisation, Umsetzung und Verteilung der Bäume stemmt die ILE Holzland-Inntal auch die Zwischenfinanzierung. Die acht beteiligten Gemeinden Erlbach, Geratskirchen, Markt Marktl, Perach, Pleiskirchen, Reischach, Stammham und Winhöring übernehmen diese für ihre Bürger komplett. „Wir haben gut vier Monate geplant und Abstimmungsgespräche geführt, bevor es im März losging“, erzählt die Umsetzungsbegleiterin. So habe man sich nicht nur mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) sondern auch mit dem Gartenbau-Kreisfachberater des Landkreises Altötting sowie dem Altöttinger LPV ausgetauscht. „Wir haben zugehört und ausgelotet, was den Experten besonders wichtig ist und welche Förderungen es bereits gibt. Natürlich war auch wichtig, welche Sorten für unsere Region in Frage kommen“, so Lambert.
Diese Vorgehensweise sei der Grund dafür, weshalb sich die aktuellen Förderprogramme für Streuobstwiesen nun hervorragend ergänzten. „Mit einem leicht verständlichen Bewerbungsbogen konnte sich jeder mit Wohnort oder Grundstück innerhalb der ILE-Gemeinden unkompliziert um jeweils bis zu 6 Streuobstbäume bewerben. Dabei wurden 60 Sorten zur Auswahl angeboten. Gleichzeitig haben wir in Veranstaltungen vor Ort informiert und telefonisch beraten.“ Gut 180 Zuhörer habe man bei den Infoveranstaltungen erreicht und mehr als 70 individuelle Beratungsgespräche alleine bei der ILE geführt. Dazu kamen noch einmal so viele schriftliche Anfragen.
Symbolische Übergabe der 1.084 bewilligten Bäume
Zur symbolischen Übergabe der Bewilligungen kamen daher viele Akteure des Projekts. Susanne Huber, stellvertretende Leiterin des Sachgebiets Landespflege am ALE Oberbayern, unterstrich den bayernweiten Vorbildcharakter des Projektes: „Die ILE ist für uns ein wichtiges Instrument, ein Multiplikator, um unsere Landschaftspflegemaßnahmen in der Fläche auszurollen. Daher fördern wir sie auch intensiv.“ Streuobstbäume leisteten nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität, sondern auch etwas für die regionale Identität und das kulturhistorische Landschaftsbild. „Und so wie die ILE Holzland-Inntal das angeht, durch die Kooperation vieler Beteiligter, auch viel für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in der ILE.“
Der Kreisfachberater für Gartenbau des Landkreises Altötting, Andreas Baumgartner, hatte intensiv an dem Projekt mitgewirkt. Er zollte der Aktion großen Respekt. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Pflege der Bäume nicht in den Hintergrund rücken dürfe. Es müsse Wert auf den Erhalt der Obstbäume gelegt werden. Das bringe durchaus Arbeit mit sich. Hierfür müssten in den kommenden Jahren die Angebote ausgeweitet werden, aber auch daran werde bereits gearbeitet. Die ILE-Gemeinden bedankten sich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern, besonders bei den Gartenbauvereinen: „Ohne euer aktives Engagement wäre die Logistik und die flächendeckende fachliche Begleitung für das Projekt schlichtweg nicht möglich.“
Vorzeigeprojekt über Region hinaus
Dass das Projekt der ILE ein Erfolg ist, zeigt nicht nur die große Beteiligung. Das Konzept habe bereits die Aufmerksamkeit anderer ILEs, Kommunen und Vereine erregt und für Nachfrage gesorgt. Die nächste große Herausforderung werde jetzt die Logistik für die Verteilung der Streuobstware. „Am letzten Samstag im Oktober geben wir die 1.084 Bäume aus“, erklärt die Umsetzungsmanagerin. Das Logistikkonzept dafür sei im Groben schon mal abgestimmt. „Da wird’s dann nochmal spannend!“